Samstag, 24. August 2013

 FRÜHZEITLICHE KUNST IN SYRIEN

Im 9. bis 7. Jahrtausend v. Chr. war Syrien ein Schauplatz von großen Veränderungen menschlicher Lebensweisen. Die Sesshaftigkeit und Nahrungsmittelproduktion durch Ackerbau und Viehzucht nahm dort Einzug. Gruppen von Normaden, ließen sich an geeigneten Plätzen für längere Zeit nieder und erbauten dort solide Unterkünfte. Aus dieser Ansammlung von Hütten wurden Dörfer von mehreren Hektar Grundfläche.

Die unterschiedlichen Landschaftlichen Bedingungen führten zur Spezialisierung in der Nahrungsproduktion. Zum Ausgleich der Trockenheit wurde teilweise künstlich bewässert. In großen Ortschaften wie Buqras am Euphrat sind die Häuser planmäßig an der Straße nebeneinander gereiht. Der Hausgrundriss folgt einem festgelegten Schema. Der farbige und plastische Wandschmuck zeugt von der hohen Kunstfertigkeit der Bewohner.

Als gegen Beginn des 6. Jahrtausends die Keramik ein wichtiger Gebrauchsartikel wurde, entstand ein Handwerkszweig, der eine große Fülle an Gestalt und Dekor zeigt. Bald gab es lokale Traditionen mit kennzeichnenden Erzeugnissen, die durch den Handel und durch Nachahmung verbreitet wurden. In Vorderasien im 8. bis 9. Jahrtausend v. Chr. wurden Behältern aus vegetabilem Material und aus Stein hergestellt, sie wurden aus weichem Kalkstein geschnitten und anschließend geglättet. 


Frühchristliche Architektur in Syrien

Eine hohe Stellung im Gesamtbild syrischer Kunst nimmt die Architektur ein. Sie prägt, mit der Fülle glänzend erhaltender Bauten das Bild des heutigen Syriens. In großen Städten blieb wenig erhalten, doch in den Gebirgszonen, in der syrischen Wüste, im Euphrat-Gebiet und in den Küstenebenen finden sich Hunderte von Kirchenbauten. Das Gesamtbild syrischer Architektur ist trotz gemeinsamer Grundzüge, reich an Variationen und Gegensätzen. Nordsyrien wird geprägt von Kalkstein, deshalb herrscht hier eine Architektur vor die durch den reinen Quaderbau ohne Verwendung von Mörtel geprägt ist. In der Wüstensteppe östlich von Hama und Homs ist der Lehmboden von Lavagestein durchsetzt und so ist Basalt, ein basischer Erzgussgestein, das wichtigste Baumaterial. In Südsyrien liegt die größte Basaltregion, hier zeigt sich die Steinarchitektur, in der Holz nicht verwandt wird. Mit den unterschiedlichen Materialien, unter Einfluss der großen Syrischen Städte, dem Mittelmeerraum und Palästina entstanden Bauten von hoher Vielfalt. Die um 450 erbaute Basilika von Qalb loze ist ein frühes Beispiel eines Kirchtypus, der später in und außerhalb Syriens weiterentwickelt wurde. Sie umfasst eine Kuppelbasilika, einen palastartigen Bau und eine Kaserne. Beim Bau wurde Basalt, Kalkstein und gebrannte Ziegel nebeneinander verwandt und im Außenbau bewusst ein farbiges Erscheinungsbild geschaffen. 

Land des Baal, Syrien- Forum der Völker und Kulturen, 1982 

veranlasst durch den syrischen Goldschmied Afran,  getroffen am 24 August 2013

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